Materialstudie III

2015

Pigment und Wachs auf Holz

Jahr: 2015

Auftrag: Anstrich innen

Pigment und Wachs auf Holz

Bei dieser Studie ging es um die Weiterentwicklung einer Rezeptur für eine Holzlasur, die für ein konkretes Projekt erstellt und ausgeführt wurde. Mit einem tiefdunklen Braunpigment wurden hierzu Anstriche in unterschiedlichen Lasurstufen hergestellt, die anschliessend mit punischem Wachs eingerieben und poliert wurden. Bei der neuen Studie ging es um die Frage, ob sich mit demselben Pigment die Tiefenwirkung der Lasur noch erhöhen liesse. Dazu wurde mit einem weiteren Bindemittel so lange experimentiert, bis ein günstiges Verhältnis zwischen Pigment und Bindemittel gefunden wurde, das dem Anstrich die gewünschte Qualität gab. Bei der helleren Platte bewirkt das verwendete matte Bindemittel eine intensive Wahrnehmung des Lasurpigments, bei der dunkleren Platte lässt es durch die zusätzliche Pigmentbeigabe die Oberfläche fast textil aussehen.

Materialstudie II

2014

Eingefärbter Putz mit Struktur und Lasur

Jahr: 2014

Auftrag: Anstrich aussen

Eingefärbter Putz mit Struktur und Lasur

Ziel der Studie war es, einen Putz so zu strukturieren, dass ein lebendiges, jedoch in sich homogenes Oberflächenbild entsteht mit einer gewissen Tiefenwirkung. In einem zweiten Schritt wurde versucht, die gewünschte Wirkung mit zusätzlichen Lasuranstrichen zu verstärken. Experimentiert wurde mit Putzen unterschiedlicher Körnung sowie verschiedenen, einfach zu handhabenden Werkzeugen. Für die Lasuren wurden Versuche mit verschiedenen Bindemitteln durchgeführt, als Farbmittel wurde natürliches Caput mortuum in verschiedenen Nuancen verwendet. Bei der helleren Platte wurde ein sehr feiner Putz mit einem leicht violettstichigen Caput mortuum eingefärbt und anschliessend mit einer mittelharten, runden Bürste in kreisender Bewegung strukturiert. Durch die breite Streuung des Lichts auf dem feinen Putz wirkt die Oberfläche einheitlich und leicht samtig. Bei der dunkleren Platte wurde ein etwas gröberer Putz mit einem dunkleren Caput mortuum eingefärbt. Danach wurde mit demselben Pigment eine hochtransparente Lasur in zwei Anstrichen aufgebracht. Die Tiefenwirkung wird durch die gewählte Putzdicke und die Lasuren verstärkt.

Gestaltung Zementsilo, Wildegg

2013

Gesteinskorn

Jahr: 2013

Auftrag: Gestaltung Zementsilo
mit Thomas Wirz, Wirz Architekten, Zürich
Fotografie: Hannes Henz, Zürich

Gesteinskorn

Ein geplanter neuer Zement- und Mischsilo soll mit einer dezenten Gestaltung in die bestehende Anlage eingebunden werden. Ausgangslage für die Gestaltung sind die Rohstoffe, die von der Zementfabrik verarbeitet werden: Kalkstein und Mergel bzw. ihre zerkleinerte Erscheinungsform als Gesteinskorn. Die rieselnden Gesteinskörner nehmen Bezug auf das Geschehen im Innern des Silos, wo der Zement gelagert und gemischt wird. Die vertikalen Streifen gliedern das Volumen und lassen es dadurch schlanker erscheinen. Die Gesteinskörner werden direkt auf den Beton appliziert und werden so Teil der Betonoberfläche des Silos. Aus der Ferne wird das Rieseln der Streifen durch die unscharfen Ränder als leichte Bewegung wahrgenommen.

Wettbewerb Lärmschutzwand Grünau, Zürich

2013

Eine Wand ist eine Wand ist eine Wand ist eine Wand

Jahr: 2013

Zusammenarbeit mit Thomas Wirz, Wirz Architekten, Zürich, und Hannes Henz, Fotografie, Zürich
3. Preis

Eine Wand ist eine Wand ist eine Wand ist eine Wand

Das Ausloten der uns umgebenden räumlichen und zeitlichen Dimensionen wird über die fotografierten Ausschnitte auf den opaken Modulen und die realen Ausschnitte hinter den transparenten Modulen zum eigentlichen Thema, das sich über das gesamte Wandbild hinzieht. MASSSTAB Der Abstand eines Gebäudes zum Aufnahmepunkt respektive zur Bildebene bestimmt die Skalierung des gezeigten Ausschnitts. Die südseitig gelegenen Gewerbebauten liegen mehrheitlich auf der Bildebene und werden deshalb annähernd im Massstab 1:1 abgebildet. Diese Ausschnitte zeigen eine überraschende Unmittelbarkeit und Nähe. Liegen die Gebäude hinter der Bildebene, verkleinert sich der Massstab und einzelne Bildpassagen wiederholen sich. Diese punktuell auftretenden Irritationen befragen konventionelle Sehgewohnheiten. WAHRNEHMUNG Die enorme Schärfe der Bilder bereichert gewissermassen die Realität, da sie den Blick auf Dinge lenkt, die bei unserem selektiven Wahrnehmungsprozess kaum wahrgenommen werden. So wird beispielsweise ein Baumast mit wenigen Blättern und kleinen Früchten, der auf der Glasfassade eines Bürogebäudes reflektiert wird, zum autonomen Bedeutungsträger im Bild. Indem die Umgebung auf den Fotografien wie durch ein Vergrösserungsglas betrachtet wird, erscheint sie hyperrealistisch. Es entsteht ein Paradox: Die auf den Bildern abgebildete Realität scheint wirklicher zu sein als die von uns wahrgenommene Welt. Das fokussierte Schauen setzt sich fort beim Blick durch die transparenten Module. Über ein einfaches Linienraster mit horizontaler Massangabe wird der sichtbare Ausschnitt beim Betrachten gleichzeitig vermessen. Die Einführung eines Massstabs ermöglicht auch hier einen geschärften Blick auf das Gewohnte. INFORMATION Für die Fussgängerin wird die Information über das Abgebildete durch das Sichtbarmachen von Details potenziell erweitert. Auf der schnellen Durchfahrt werden von den Wandbildern und den transparenten Modulen zuerst die Farben, dann die Formen wahrgenommen, die mit der dahinterliegenden Umgebung korrespondieren. Mit zunehmender Geschwindigkeit reduziert sich so für den Verkehrsteilnehmer die Information auf dem Wandbild auf das Vorhandene. ZEIT Während die auf den Wandbildern abgebildeten Ausschnitte den bestimmten, unveränderlichen Zeitpunkt der Aufnahme repräsentieren, sehen die realen Gebäude je nach Wetter, Jahres- und Tageszeit unterschiedlich aus. So werden die Blätter und Früchte auf dem im Herbst fotografierten Fassadenausschnitt auf der realen Fassade an einem kalten Wintermorgen verschwunden sein. Die Wahrnehmung der Realität erweitert sich beim Vergleich mit den fotografierten Ausschnitten, die Umgebung wird durch die Präsenz des Parameters Zeit in einem grösseren Kontext erfahrbar. WANDEL Jeder Ort ist bestimmt durch Wandel. Menschen ziehen in Wohnungen ein und wieder aus, Gewerberäume werden verschieden genutzt, Verkehrswege und Gebäude werden in bestimmten Zeitabständen umgebaut oder ersetzt, um sich neuen Bedürfnissen anzupassen. Verändert sich die gebaute Umgebung im Lauf der Zeit, werden die Wandbilder zu Zeitdokumenten. Durch das Wandbild wird ein Stück des Geschäftshauses und damit der Quartiergeschichte bewahrt, sollte dieses dereinst durch ein neues ersetzt werden.

Materialstudie I

2008

Lasur mit mineralischem Pigment auf Altanstrich

Jahr: 2008

Auftrag: Anstrich aussen

Lasur mit mineralischem Pigment auf Altanstrich

Die meisten rein mineralischen Putzuntergründe erhalten im Lauf der Zeit (Sanierungs-)Anstriche mit mehr oder weniger hohen Anteilen an organischen Bestandteilen. Deren filmbildende Eigenschaften bei der Trocknung sowie der charakteristische Glanz verändern die Anmutung eines Gebäudes in nicht immer gewünschter Art. Ausgangslage für die Materialstudie
 war deshalb die Frage nach der Aufwertung eines mineralischen Untergrunds mit organischem Altanstrich. Experimentiert wurde mit einem mineralischen Pigment (Gesteinsmehl aus einem hiesigen Sandsteinbruch)
 sowie einer Mischung zweier Bindemittel. Die Herausforderung bestand darin, eine Bindemittelkombination zu finden, die den Anstrich nicht zu wolkig erscheinen liess. Nach mehreren Versuchen wurde ein Mischverhältnis gefunden, das die beabsichtigte Homogenität und Farbtiefe gewährleistete. Die technische Machbarkeit erfolgte in Absprache mit einem Experten.